Unser Anliegen
Das Jugendalter ist die Zeit der Neuorientierung. Biologische und emotionale Veränderungen schicken die Jugendlichen auf den Weg zu ihren eigenen Werten.
Das bekannte soziale Gefüge, die Werte der Eltern und der Gesellschaft, sogar die eigene Identität werden in Frage gestellt.
Wir möchten den Jugendlichen auf diesem Weg einen Ort bieten, an dem sie sich neu begegnen können, an dem es Zeit gibt, sich wahrzunehmen, Natürlichkeit, seinen eigenen Wurzeln nachzuspüren und Offenheit, um sich mit den Fragen dieses Alters auseinander zusetzen:
"Wie wirke ich auf Andere und warum reagiert die Welt auf diese Weise auf mich?"
Der Ort
Eine 400 Jahre alte Mühle am Rande des Landschaftsschutzgebietes Brucker Moos.
Auf einer Insel, umgeben von uralten Bäumen, eingerahmt von den Bachläufen der Moosach.
Die Alte Mühle in Bruck ist ein Zentrum für Kinder und Jugendliche. Hier erleben sie Kunst und Natur auf eine Weise, die ihnen Platz gibt, sich selbst zu entfalten und dabei den Respekt vor allem Leben begreifen lässt. Kunst, Natur und Therapie greifen in unseren Kursen ineinander, ergänzen sich und bilden das Fundament für eine intensive Auseinandersetzung mit sich, der Welt und dem Leben.
Die Tiere
Artgerechte Haltung und ein respektvoller Umgang lassen unsere Tiere zu ausgeglichenen Therapietieren werden. Alle Tiere sind geschult im Umgang mit ängstlichen und auch mit unbedacht handelnden Jugendlichen.
Wie wirkt das Zusammensein mit Tieren?
Tiere können heilen helfen!
Tiere können Menschen Nähe, Zuneigung, Aufmerksamkeit, Ruhe und Sicherheit geben; sie sind wertfrei und authentisch.
Tiere akzeptieren Menschen in jeder Verfassung. Ihre Maßstäbe für Zuneigung sind vorurteilsfrei.
Emotionale Nähe und lebendige Wärme erleben die Menschen auch bei relativ kurzen Begegnungen.
Ohne Anerkennung und Hinwendung zu anderen Lebewesen verkümmert der Mensch.
Das Pferd als Spiegel
In seiner Natürlichkeit reagiert das Pferd direkt, ehrlich und unverfälscht auf uns.
Wie ein Spiegel kann es uns unser Verhalten sichtbar machen.
Im Zusammensein mit dem Pferd können wir viel über uns erfahren und neues Verhalten ausprobieren.
Die Themen
Nähe - Distanz
- Wie nah möchte ich das Pferd/mein Gegenüber an mich heranlassen?
- Wie groß ist mein Schutzkreis?
- Erkenne ich meine Grenzen?
- Selbstwahrnehmung - Fremdwahrnehmung
- Wie wirke ich auf das Pferd?
- Wie erlebe ich das Pferd?
Angst - Gewalt
- Angstabbau durch Wissen und Verständnis.
- Provoziert meine Angst Gewalt?
- Reagiere ich gewalttätig aus Angst?
- Positive Beziehungserlebnisse
- Natürliche Körperlichkeit der Tiere.
- Von menschlichen Werten losgelöste Zuneigung der Tiere.
- Entdecken von Ressourcen und Kompetenzen
- Entfaltung von Fähigkeiten durch Abbau von Angstblockaden.
Körpersprache - Körpererleben
- Mein Körper kommuniziert immer!
- Was drücke ich durch meine Körperhaltung aus?
- Was teilt mir die Körperhaltung des Pferdes mit?
Selbsterleben - Selbstbehaupten
- Wie erlebe ich mich als Führender?
- Wie erlebe ich mich als Folgender?
Kommunikation
- Welche Signale sende ich aus?
- Wird mein NEIN akzeptiert?
- Wie interpretiere ich die Signale des Pferdes?
Das Setting
Die Jugendlichen lernen die verschiedenen Tiere kennen. Pferde, Hunde, Katzen, Schweine und Schafe.
Sie erfahren, warum die Tiere wie reagieren, was ihnen wichtig ist und wie wir mit ihnen in Kontakt treten können.
Bei regelmäßigen Besuchen entwickeln die Jugendlichen Sympathien, auf die sich Beziehungen aufbauen lassen. Hier können Gefühle der Zuneigungen und des Vertrauens entstehen, die in der Menschenwelt zum Teil verloren gegangen sind.
Die Pferde werden beobachtet, geputzt, spazieren geführt.
Natürlich ist auch reiten möglich. Geschichten und Informationen über die Tiere sind Grundlage für Gespräche.
Erlebnisse und Gefühle, die hier entstanden sind, können dann malend nacherlebt und festgehalten werden.
In anschließenden Gesprächen machen wir Zusammenhänge bewusst und setzten Erlebtes in Beziehung zur Lebensrealität der Jugendlichen.
(Reiten ist bei uns bis zu einem Körpergewicht von 75 kg möglich)